Fjodor M. Dostojewski
Der Großinquisitor (2023)

Der Großinquisitor oder die Lust an der Unfreiheit.

In Dostojewskis berühmter Erzählung als Teil des Romanwerks „Die Brüder Karamasow“ tritt der greise Großinquisitor dem nach fünfzehn Jahrhunderten tatsächlich wieder auferstandenen und unter dem Volk wandelnden Christus entgegen und lässt ihn verhaften, um ihn als Ketzer auf dem Scheiterhaufen der Inquisition verbrennen zu lassen.

Vordergründig ging es Dostojewski dabei um die Kritik am römischen Papsttum und der katholischen Kirche. Seit dem 20. Jahrhundert ist der Text aber zunehmend auch als vorweggenommene Parabel auf den modernen totalitären Staat interpretiert worden. Der Großinquisitor behauptet, dass die Menschen nichts mehr beunruhige und peinige als die Freiheit. Sie würden jedem folgen, der ihnen „Brot“ verspreche und bereit sei, ihnen jegliche Verantwortung für ihr Leben abzunehmen.

„Mache sie satt und verlange dann von ihnen Tugend.“

Insofern ist die Inquisitor-Erzählung  gerade heute ein höchst aktueller und brisanter politischer Text angesichts der Tatsache, dass weltweit auch in ehemals demokratischen Ländern zunehmend autoritäre Machthaber und populistische Anführer an die Macht kommen oder sich „Gottesstaaten“ etablieren – oft sogar durch freie Wahlen. Und folgen die Menschen ihren Parolen tatsächlich nur wegen ihrer Versprechen, ihnen „Brot“ – sprich Konsum und  soziale Wohltaten – zu verschaffen?

 

Rainer Ehrt hat den Text (in der modernen Übersetzung von Swetlana Geier) vor allem auch unter diesem Blickwinkel mit seinen farbigen Federzeichnungen und seiner unverwechselbaren Künstlerschrift opulent illustriert, teilweise mit großformatigen doppelseitigen Bildern.

Das Buch erscheint in einer Auflage von 1200 Exemplaren, davon 125 arabisch nummerierte und signierte Vorzugsausgaben im illustrierten Schuber mit einer beigefügten signierten Grafik, als Giclée auf hochwertigem FineArt-Bütten gedruckt. (128,.00 €). 25 römisch nummerierte Luxusausgaben in Ganzleder mit Blindprägung und im Schuber enthalten neben der Grafik zusätzlich eine signierte handkolorierte Original-Radierung von Rainer Ehrt (420,00 €).  Der Preis der Buchhandelsausgabe beträgt 26,00 €.     ISBN 978-3-946257-09-7

Format 19 x 28 cm; 56 Seiten. Druck auf Munken Print cream 15 (150 g/qm). Fadenheftung mit offener verstärkter Broschur, die wegen des für die großformatigen doppelseitigen Grafiken gewünschten guten  Aufschlagverhaltens gewählt wurde, und mit illustriertem Schutzumschlag.

 

Presse: Lübecker Nachrichten,
Märkische Oderzeitung,  Marginalien

 

Das Buch ist am 6. November 2023 erschienen. Keine Händlerrabatte für die Luxusausgaben.